Seit über 50 Jahren besteht nun bereits der Camarakreis Nieder-Olm e.V. – der Vorstand und konnte auch bei der diesjährigen Mitgliederversammlung auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.
Ca. 175.000,00 € konnten im Jahr 2024 den Projekten in Rondonopolis/Brasilien, in Andhra Pradesh/Indien und in der DR Kongo zur Verfügung gestellt werden. Eine wiederum beeindruckende Summe, die dank Ihrer Unterstützung auf vielfältige Weise zustande kam.
Rondonopolis/ Brasilien:
Aufgrund der Kürzung staatlicher Zuschüsse unterhält die Caritas Rondonopolis zurzeit nur noch drei Kindergärten mit derzeit ca. 470 Kinder unterhalten. Ca. 400 Familien haben 2024 ein Lebensmittelpaket aus der Aktion „Weihnachten ohne Hunger“ erhalten.
DR Kongo:
Erfreuliches gab es aus dem Kongo zu berichten: Die Maternité Camara – vor ca. 10 Jahren mit Spendengeldern des Camarakreises in Mwabo errichtet – hat sich zu einem Gesundheitszentrum entwickelt, das mittlerweile autark betrieben wird. Somit kann die bisherige finanzielle Unterstützung künftig den Schulen rund um Kinshasa zugutekommen. Hilfe zur Selbsthilfe wurde hier konkret umgesetzt. Schwierig hingegen ist die politische Situation. Aufgrund des Bürgerkrieges fliehen viele Menschen aus dem Osten in den Westen des Landes, was die Bevölkerung dort vor noch größere Herausforderungen stellt.
Andhra Pradesh/Indien
Mittlerweile besuchen über 100 Kinder die Grundschule „Mount Carmel Camara“. Es zeigt sich, dass die Kinder, die bereits in den Kindergarten gehen, auch als Schulkinder „dabeibleiben“. Wir sind auf dem richtigen Weg!
Neues Projekt im Entstehen:
Der Savina-Orden, zu dem die in Zomheim lebenden Schwestern gehören, unterhält in
Kerala eine Förderschule für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Für diese Zielgruppe
gibt es in Indien nur sehr wenige Einrichtungen dieser Art. Aufgrund staatlicher Vorgaben müssen nun umfangreiche Umbau- und Ausbaumaßnahmen erfolgen, da ansonsten der Entzug der Betriebserlaubnis droht. Der Vorstand des Camarakreises hat sich dazu entschieden, diese Maßnahmen punktuell zu unterstützen, z.B. bei der Ausstattung von Therapieräumen.
Natürlich standen neben diesen Informationen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung.
Barbara Kremer, die dem Vorstand seit vielen Jahren angehört, hat sich entschlossen, für ihr bisheriges Amt als 1. stellv. Vorsitzende nicht mehr zu kandidieren.
Barbara Kremer war Initiatorin unter anderem der Kunstversteigerung und der Benefizessen – zwei Angebote, die die Projekte des Camarakreises einem großen Kreis von Menschen näherbrachte.
Wir danken Barbara Kremer von ganzem Herzen für ihr langes, intensives Engagement und freuen uns sehr, dass sie als beratendes Mitglied und Ansprechpartnerin für die Projekte im Kongo weiterhin dabei ist.
Ebenso freuen wir uns, dass sich Leandro Fontana aus Zornheim bereit erklärt hat, das Amt des 1. stellv. Vorsitzenden zu übernehmen und gratulieren ihm herzlich zur Wahl!
Im Amt bestätigt wurden außerdem Bernhard Hübner (1. Kassenwart), Annette Pospesch (Schriftführerin) und Pater Cyril Thundathil (Beisitzer).
Weihnachten ohne Hunger - wir sagen DANKE!
Es ist immer wieder überwältigend zu erleben, wie viele Menschen mit Spenden zugunsten der Aktion „Weihnachten ohne Hunger“ ihre Solidarität mit den Ärmsten der Armen zum Ausdruck bringen! Mit dem Gesamtbetrag von über 28.000,000 € konnten unsere Projektpartner vor Ort Lebensmittel kaufen und sie auch 2024 wieder Familien, die in besonders schwierigen und armen Verhältnissen leben müssen, zur Verfügung stellen.
Ein herzliches DANKE, die diese Aktion immer wieder unterstützen!
Danke besonders auch an die Schülerinnen und Schüler sowie an das Kollegium der Burgschule Nieder-Olm. Den Grundgedanke des Teilens setzen die Kinder an St. Martin konkret in die Tat um, indem sie einen kleinen Teil ihres Taschengeldes weitergeben – im vergangenen Jahr wieder fast 2.000,00 €.
50 Jahre Camarakreis Nieder-Olm ... Anlass genug, um auch in diesesm Jahr zu einem Benefizabend einzuladen. Es war ein voller Erfolg.. leckeres Essen - herzhaft und süß - , schmackhafte Cocktails. Popcorn wie im Kino, eine Tombola, mitreißende Musik von Rafael Fereira, ein zaubernder Pfarrer (Pater Cyril), gute Unterhaltung und einfach viel Spaß: Und das alles für einen gute Zweck, denn der Erlös kommt in voller Höhe den Projekten des Camarakreises zugute!
Hubert Hilsbos, bis vor kurzem noch Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Fanziskus von Assisi Nieder-Olm und nun stellv. Vorsitzender des Camarakreises, fand bei der Begrüßung sehr treffende Worte, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:
Liebe Gäste des heutigen Abends,
sehr herzlich darf ich Sie – im Namen des gesamten Vorstandes des Camarakreises – sehr herzlich zu diesen besonderen Abend begrüßen. Ein Abend. der unter dem Motto „Brasilianisches Street-Food-Festival“ steht.
Ehrlich gesagt: Ich habe zwar eine Ahnung und eine Art Vorstellung, was uns an diesem Abend erwartet … Aber: Die besonderen Details bei den Getränken, beim Essen, bei der Musik, gerahmt im lockeren Miteinander sind auch mir unbekannt und eine Überraschung – und lassen Sie sich überraschen und beeindrucken von den vielen, vielen Besonderheiten an unserer kulinarischen brasilianischen Straße.
Wir freuen uns sehr, dass sie alle hier sind; … wir sind sozusagen „ausverkauft“,
vollbesetztes Haus.
Sie alle sind heute in erster Linie unsere Gäste. - Sie sind zugleich aber durch hier Hiersein auch Unterstützer und Unterstützerinnen unserer Hilfsprojekte in Brasilien, im Kongo und in Indien; hierfür sage ich, sagen wir vom Vorstand ausdrücklich: Danke!
Unsere erste und älteste Partnerschaft verbindet uns mit Rondonopolis in Brasilien … ungefähr 9.500 Kilometer Luftlinie von Nieder-Olm entfernt. Und unser Camarakreis, der in diesem Jahr 50 Jahre besteht, hat diese Distanz – aus einer sehr menschlich-existentiellen Perspektive – verringert und überbrückt, so dass eine wirkliche Partnerschaft entstanden ist von Hilfe, Unterstützung, Austausch, Begegnung, voneinander wissen und lernen und vielem anderen mehr (… ich denke zum Beispiel an die Jugendbegegnung vor etlichen Jahren, an augenblicklich vier junge Menschen aus Rondonopolis, die hier in unseren Kitas und in der Pfarrgemeinde sich in einem freiwilligem sozialem Jahr engagieren …).
Pater Lothar war über viele Jahrzehnte in Rondonopolis sozusagen unser dortiger Brückenkopf, … Max Weber, Pfarrer Pfaff und andere haben hier den Camarakreis vor 50 Jahren mitbegründet; heute sind es Paulo, Elisangela, Andrea, Babara, Claudia, … und viele weitere Personen dort und hier, die diese menschliche Brücke von Hilfe und Miteinander ermöglichen.
Wenn wir vom Camarakreis sprechen, dann kommen wir an seinen Namensgeber sozusagen nicht vorbei. Die Entscheidung für diesen Namen „Camara“ – auch für dieses Haus - war nicht nur eine sehr kluge Entscheidung damals, sondern ist zugleich ein bleibendes „Statement“ für eine klare Haltung den Menschen gegenüber, die ärmer sind oder durch die Verhältnisse unterdrückt und arm gemacht werden. Der Camarakreis hilft uns seit 50 Jahren immer den Blick zu weiten in die „Eine Welt“ und das Bewusstsein zu stärken, dass wir alle zu einer Menschheitsfamilie gehören; - … und wenn ich das so sage, dann spüren wir sofort, welche Wege noch gegangen werden müssen und wie viele menschliche Brücken noch gebaut sein müssen, damit dies Wirklichkeit wird.
Für den heutigen Tag hat Herr Michael Eckes, der damals im Verwaltungsrat unserer Pfarrgemeinde und auch wesentlich beteiligt war, dass dieses Camara-haus so gebaut werden konnte, einen Brief geschrieben: Er selbst hat im Auftrag der Firma Eckes in Brasilien gearbeitet und ist sowohl in Mainz wie in Brasilien zuhause: Er schreibt: „… ich besuchte damals Dom Helder Camara in Olianda im Nordosten Brasilien, um ihn mit einem Einladungsschreiben zu einer Einweihungsfeier (für dieses Haus) zu gewinnen. Leider musste er ablehnen, da die damaligen Militärs in Brasilien ihren „alternativen Nobelpreisträger“ nicht ausreisen ließen. Man nahm ihm für einige Zeit einfach den Pass ab. Dom Helder Camara gehörte bis zu seinem Tod 1999 zu den mutigsten und bedeutendsten Menschenrechtlern des 20. Jahrhunderts, … ich bin froh, dieser Persönlichkeit begegnet zu sein …“. … soweit Herr Michael Eckes.
Ich danke allen, die diesen Abend ermöglicht haben. So viele machen mit, haben vorbereitet, gekocht, den Saal hergerichtet, … und erschaffen im wahrsten Sinne des Wortes einen solchen tollen Abend. Danke allen – und danke Dir, liebe Babara Kremer, für die ganzen Vorbereitungs- und Koordinierungs-arbeiten.
Liebe Gäste, wir sind in Rheinhessen und uns wird nachgesagt, dass wir vieles wollen und das Eine mit dem anderen verbinden können. Ich stimme dem zu. – Vieles, ja sehr vieles und unterschiedliches wurde zubereitet und wir alle werden Genießer sein am heutigen Abend. Ein Genuss, der etwas gekostet hat und damit unterstützen sie - ich habe es bereits angedeutet – sozusagen nebenbei beim Genießen – die wichtige Arbeit unseres Camarakreises. Und warum nicht: Sie könnten auch den Genuss des Unterstützens weiterführen, indem Sie einfach Mitglied in unserem Camarakreis werden.
So jetzt aber wird es Zeit. - Genug der Worte. Lassen Sie mich schließen mit einem letzten Gedanken: Jesus selbst, hat ziemlich oft zum gemeinsamen Essen geladen und dieses Miteinander-Essen-in-Gemeinschaft als Bild genommen für ein frohes, erfülltes ,.. ja sattes Leben …Und vielleicht meint Jesus auch, dass der Weg zum Himmel auch mit der Erfahrung von solchen Abenden zu tun. - In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen, entspannten, frohen und gemeinsamen Abend „auf unserem brasilianischen Street-Food-Festival.“ – Vielen Dank!
Neues aus dem Camarakreis
Seit 50 Jahren unterstützt der Camarakreis Nieder-Olm e.V. Projekte in wirtschaftlich armen Ländern durch Hilfe zur Selbsthilfe - konkret in Rondonopolis/Brasilien, in der DR Kongo und in Andhra Pradesh/Indien. Über die Spendensammlung hinaus möchte der Verein mit seinem Engagement zu mehr Solidarität für die Ärmsten der Armen und Benachteiligten beitragen.
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung blickte der Vorstand auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Fast 200.000,00 EUR konnten den Projekten zur Verfügung gestellt werden. DANKE allen, die auf verschiedene Weise dazu beigetragen haben!
Neben Infos zu den Projekten standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Nachfolgerin des im vergangenen Jahr viel zu früh verstorbenen Vorsitzenden, Michael Moschner, wurde Andrea Keber. Ihre bisherige Aufgabe als 2. stellvertretende Vorsitzende übernimmt künftig Hubert Hilsbos, der als Pfarrer der Pfarrei St. Franziskus in Ruhestand geht und bisher „Kraft Amtes“ Mitglied im Vorstand war.
Mitglieder des Vorstands sind nun:
Vorsitzende: Andrea Keber; Stellv. Vorsitzende: Barbara Kremer, Hubert Hilsbos; Kassenverwalter/in: Bernhard Hübner, Sabine Leukel; Schriftführerin: Annette Pospesch; Beisitzer/in: Dominic Duffy; P. Cyril Thundathil, Monique Berndhäuser; Ehrenvorsitzende: Hildegard Becher, Dr. Max Weber; Kraft Amtes: Pfr. Simon Krost
Bücherflohmarkt und Bilderbuchkino im Camarahaus
Der Camarakreis Nieder-Olm e.V. und die Kath. öffentliche Bücherei veranstalten auch in diesem Jahr ein Wochenende für alle großen und kleinen Bücherwürmer und Leseratten im Camarahaus Nieder-Olm. Herzliche Einladung, sich für die anstehend „dunkle Jahreszeit“ mit ausreichend Lesestoff einzudecken.
Öffnungszeiten Bücherflohmarkt:
Samstag, 9.11.2024, 9 bis 21.30 Uhr
Während des candlelight-shoppings in der Innenstadt können Sie uns auch zu später Stunde besuchen und in unseren Bücherkis-ten stöbern.
Sonntag, 10.11.2024: 11.00 bis 17.30 h
Öffnungszeiten Bücherei:
Sonntag, 10.11.2024, 15-17 Uhr
In dieser Zeit findet halbstündlich auch ein Bilderbuchkino für Kinder ab drei Jahren statt!
Samstags ab 14.00 Uhr bieten wir selbstgebackene Waffeln und Getränke an,
sonntags gibt es ab 13.00 Uhr duftenden Kaffee und leckeren Kuchen!
Wir freuen uns über tatkräftige Helfer/innen, die am Freitag, 8. November ab 17.00 Uhr und/oder Sonntag, 10. November ab 17.30 Uhr Zeit zum Bücherkisten-Tragen und Auf-bzw Abbau haben.
Kerbegottesdienst Nieder-Olm
Dom Helder Camara – ein Leben für das Evangelium
Kurz vor der Nieder-Olmer Kerb kam aus Rondonopolis die Info, dass Padre Franz, der seit vielen Jahren in Brasilien lebt und ein guter Freund von Padre Lothar Bauchrowitz ist, nach Deutschland kommt,
um bei seiner Familie Urlaub zu machen. Was lag näher, als ihn einzuladen, den Kirchweih-Gottesdienst und die Hofkerb insgesamt mitzufeiern. Wir haben uns sehr gefreut, dass er die Einladung
angenommen hat! In einem kleineren Rahmen konnten wir uns bei einem Grillabend bereits mit ihm über die Situation in Brasilien austauschen.
Der Gottesdienst am Kerbesonntag stand - aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Camarakreises unter dem Thema „Dom Helder Camara - ein Leben für das Evangelium“. Beim Predigt-Talk, moderiert von
Katrin Pulipara, wurde deutlich, welch hervorragende Arbeit der relativ kleine Nieder-Olmer Verein seit 50 Jahren mit der Unterstützung der Projekte in Rondonopolis, in Andhra Pradesh/Indien und in
der DR Kongo leistet. Padre Franz, Pfr. Hubert Hilsbos und Andrea Keber informierten nicht nur über die reinen Fakten des Camarakreises, wie z.B. das Spendenaufkommen, die Projekte, die anstehenden
Aktionen, sondern machten auch deutlich, was für sie persönlich die Arbeit mit und im Camarakreis bedeutet. Katrin Pulipara fasste am Schluss zusammen:
„In der Vorbereitung für unser Predigtgespräch hast du, Hubert, mir eine kleine Übersicht zu Dom Helder Camara zugeschickt, denn unser heutiger Gottesdienst soll ja auch in seinem Geist gefeiert
werden. Hier ist mir ein Zitat ins Auge gesprungen. Es lautet: „Du weißt, dass die gute Nachricht - das Evangelium - heute mehr denn je zuvor mit Taten verkündet werden muss, ehe es mit Worten
gepredigt wird.“ All das, was der Camarakreis tut, egal ob in Indien, im Kongo oder eben in Brasilien; all das, was Padre Lothar und auch Padre Franz vor Ort in Rondonopolis tun, was unsere
FSJler:innen tun, was unsere Pfarrgemeinde mit dem Blick über den Teller-rand hinaus tut, - ich bin mir sicher - all das sind solche Taten, die Camara in sei-nem Zitat meinte. Diese Taten in Worte zu
fassen, das war heute unser Ziel, also ganz im Auftrag von Dom Helder Camara“.
Kirche neu gestalten - im Geiste Dom Hélder Câmaras
Was ist geblieben vom Vermächtnis Dom Helder Camaras, des „kleinen Bischofs“? Vom Vermächtnis des Katakombenpakts und des II. Vatikanischen Konzils, mit dem die Kirche in eine neue Zukunft gehen wollte?
Es war ein bewegender Abend, zu dem der Camarakreis und die Pfarrgemeinde St. Franziskus eingeladen hatten. Norbert Arntz, Sozialwissenschaftler und Priester, aus Münster einer der bekanntesten Befreiungstheologen der heutigen Zeit, nahm uns mit auf eine Zeitreise. In beeindruckender Weise erzählte er vom Katakombenpakt, von den Ideen der Befreiungstheologie und vor allem davon, dass eine Kirche im Sinne Jesu nur eine Kirche sein kann, die die Armen im Blick hat.
DANKE für Ihr Kommen, lieber Herr Arntz und DANKE für Ihr Geschenk zum 50. Bestehen des Camarakreises.
Rundbrief
Zweimal jährlich erscheint unser Rundbrief mit Informationen aus unseren Projektorten. Die aktuelle Ausgabe lesen Sie hier: